Bildung
Werkzeuge für eine gerechte Zukunft
Wir sehen Bildung als einen der wirksamsten Faktoren, um eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Zukunft zu gestalten. Ein eingeschränkter Zugang zu Bildung führt häufig zu begrenzten wirtschaftlichen Möglichkeiten und umgekehrt. Durch die Bereitstellung hochwertiger, leicht zugänglicher Bildungseinrichtungen in Gando möchten wir dazu beitragen, einen solchen Kreislauf zu durchbrechen und die Perspektiven der Gemeinschaft zu erweitern.
Seit der Fertigstellung der Grundschule in Gando im Jahr 2001, gefolgt von ihrer Erweiterung im Jahr 2008, kann jedes Kind in Gando und Umgebung seine Grundschulbildung abschließen. Viele Jugendliche haben bereits die Sekundarschule besucht, und ihre Anzahl wird mit der bevorstehenden Fertigstellung des Naaba Belem Goumma Gymnasiums weiter ansteigen. Berufsausbildung und Hochschulbildung sind für viele junge Menschen in Gando zu einer realen Möglichkeit geworden, und das erworbene Wissen sowie die erlernten Fähigkeiten haben bereits sichtbare Auswirkungen auf die Gemeinschaft.
Obwohl sich viele unserer Projekte auf die kommende Generation konzentrieren, ist es unser Ziel, alle Mitglieder der Gemeinschaft zu unterstützen. Die Frauenkooperative Songtaaba ist der Mittelpunkt unserer Bemühungen, Erwachsenen Schulungs- und Ausbildungsmöglichkeiten anzubieten.
“Als Architekt kann ich auch Lehrer sein. Ich kann Wissen weitergeben. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit zu lernen.”
Naaba-Belem-Goumma-Gymnasium
Das Naaba-Belem-Goumma-Gymnasium, benannt nach Francis Kérés Vater, wird bis zu 1.000 Schüler:innen aus Gando und Umgebung aufnehmen und ihnen die Möglichkeit geben ihre Schulbildung fortzusetzen. Die Schule wurde 2018 von der burkinischen Regierung als Gymnasium akkreditiert, wodurch sie zum Wegbereiter für eine akademische Hochschulbildung werden kann.
Der Campus besteht aus Einheiten modularer Unterrichtsgebäude, welche sich in traditioneller Typologie um einen zentralen Innenhof anordnen. Diese kreisförmige Anordnung öffnet sich nach Westen und schafft so einen geschützten Innenhof, indem sie den heißen und staubigen Ostwind abhält und gleichzeitig die kühle Brise des Westwindes hereinlässt. Der Innenhof dient nicht ausschließlich schulischen Zwecken, sondern steht der gesamten Dorfgemeinschaft für unterschiedliche Aktivitäten zur Verfügung.
Die Klassenzimmerwände aus massivem Lehm, wurden mit einem geringen Zementanteil und Zuschlagstoffen gemischt und vor Ort gegossen. Dieser innovative Einsatz lokaler Materialien brachte dem Projekt den renommierten Global Holcim Award für nachhaltiges Bauen ein.
Die Lehmwände sind durch große Dachüberstände und vorgelagerte Eukalyptusholzfassaden vor Schlagregen geschützt. Die Doppelfassade bildet eine schattige Pufferzone zwischen den beiden Wandschichten, die zur Abkühlung der Klassenzimmer beiträgt und einen Rückzugsraum bietet, in dem sich die Jugendlichen zwischen den Unterrichtsstunden aufhalten können.